10 Dinge, die Einsamkeit schnell vertreiben

Ich sitze in der Metro in Paris und schaue mich neugierig um. Mit Erschrecken stelle ich fest, dass um mich herum fast jeder in sein Handy schaut.

KRASS!

Beinahe wie Zuhause, wo ich dieses Phänomen häufig beobachte. Die Menschen vertiefen sich zunehmend mehr in die virtuelle Welt. Die Folgen sind schleichend, aber drastisch: Einsamkeit und Isolation.

Soziale Medien

Jeder ist nicht nur auf Knopfdruck erreichbar, sondern erreicht auch viele, mehr als im realen Leben. Viele virtuelle „Freunde“ in wenigen Sekunden. Eine nicht zu unterschätzende Gefahr dies mit der Wirklichkeit gleichzusetzen.

Menschen brauchen Menschen

Wir sind soziale Wesen und nicht zum dauerhaften Alleinsein gemacht. Schleicht sich dieses Gefühl chronisch in den Alltag ein, dann fühlen sich viele einsam und ausgegrenzt. Sie spüren eine innere Leere und keine Verbindung zu sich und anderen, auch wenn viele Menschen um sie herum sind. 

Einsamkeit, ein Tabuthema

Viele geben nicht zu, dass sie sich unglücklich und unwohl fühlen. Sie verstecken sich hinter Lachen und freundlicher Zuwendung und lenken von sich ab. Robin Williams, als prominentes Beispiel, trat immer humorvoll und lustig auf. Eine Maske, die lange Zeit funktionierte, doch dahinter sah es ganz anders aus.  

Typische Meinungen – echte Situationen

Viele gehen davon aus, dass diese Gefühle nur Ältere trifft. Doch weit gefehlt. Dieses Phänomen schleicht sich oft unsichtbar und unbemerkt in die Partnerschaft, im Team unter Kollegen oder im Chefsessel ein.

Ältere – echtes Entgegenwirken

Mittlerweile versucht man mit Modellen und Angeboten diesem Megatrend entgegenzuwirken.
In der Schweiz besuchen jüngere Menschen, bei einer Behörde registriert, allein lebende Ältere, um mit ihnen Zeit zu verbringen und Besorgungen zu machen. Jede verbrachte Stunde wird einem Zeitkonto bei der Behörde gut geschrieben und berechtigt zum Abruf, wenn man selbst betroffen ist.   

Jüngere – echtes Entgegenwirken

Jüngere Menschen, die aufgrund eines Ortswechsels betroffen sind, können soziale Kontakte über eine App aufbauen, wo sie sich zu einem Treffen unter Gleichgesinnten eintragen können. Nicht selten entstehen durch den persönlichen Kontakt erste Freundschaften.

Studien, die aufhorchen lassen

Wer sich länger als 2 Stunden in Facebook & Co. aufhält wird als einsam eingestuft. Nicht messbar ist allerdings, ob die Medien die Ursache für das einsam fühlen sind oder ob sich jemand bereits vorher einsam gefühlt hat und über die sozialen Medien Kontakt sucht.  

Typisches Symptom

Aktiv werden und Kontakt suchen ist heilend, keine Frage. Doch meist ist genau das Gegenteil der Fall, denn viele ziehen sich zurück und werden von den Angeboten gar nicht erreicht.  

Daher ist es umso wichtiger aus diesem Teufelskreis auszubrechen, sobald man die ersten Anzeichen feststellt. Und das ist leichter möglich als gedacht.    

Damit wirst du Einsamkeit ein Schnippchen schlagen

  •  dich mit Menschen zu umgeben, die gut tun, wo du dich angenommen und geborgen fühlst
  •  wagen auf Menschen wieder zuzugehen, klein anfangen
     beim Einkauf, beim Nachbarn begegnen, beim Kinobesuch…
  •  eine ehrenamtliche Tätigkeit ausüben
  •  in die Natur gehen und genießen, Spaziergänge, sportliche Bewegung
  •  an Veranstaltungen und Seminaren teilnehmen, Gleichgesinnte treffen
  •  offen bleiben für Neues und Möglichkeiten
  •  Hilfe fragen und annehmen, spontan sein, Einladungen annehmen 
  •  ein Wir-Gefühl entwickeln – niemand ist eine Insel
  •  eigene kritische und negative Gedanken prüfen und ggfs. bewusst umkehren
  •  einen Verein für einsame Menschen gründen
  •  Handy, Facebook & Co. nur noch zu bestimmten Zeiten nutzen…

Den Schmerz erkennen

Manche Geschehnisse  sind schmerzhaft und hinterlassen ihre Spuren. Und diese brauchen Zeit der Heilung. Doch irgendwann ist es wichtig zu erkennen, dass das Leben weitergeht. Und wir entscheiden, ob wir an den Geschehnissen zugrunde gehen oder wieder aufstehen.

 

Wenn du deine Situation nicht ändern kannst, dann ändere deine Einstellung.
Amy Than

 

Diese Weisheit hole ich mir immer dann her, wenn in meinem Leben etwas passiert, das ich nicht beeinflussen kann. Nicht immer einfach in miesen Zeiten, doch letztlich ist es meine innere Haltung und Einstellung zum Leben an sich.  

Umstände und Antworten

Ein wertvoller Beitrag zu sein, das Gefühl gebraucht zu werden, etwas Sinnvolles beizutragen machen nicht nur glücklich, sondern sind für jeden möglich.

Poetryslammerin Julia Engelmann gibts vor: „Lasst uns Geschichten machen, von denen wir später gern erzählen.“

Wenn dieser Aufruf mehr umgesetzt wird, dann ist das Leben ein Fest und Einsamkeit hat definitiv keine Chance.