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„Was machst Du eigentlich beruflich?“

Au weia, bei dieser Frage bekam ich lange Zeit ganz schnell „Kopfschmerzen“, denn ich wusste nicht so richtig, was und wie ich antworten sollte. Ich konnte nicht sofort ein Bild beim Gegenüber erzeugen, geschweige denn einen anerkannten Beruf nennen.

Und so eierte ich herum und erzählte von einem BWL-Studium und einigen Aus- und Fortbildungen im Persönlichkeitsbereich. Damit erzeugte ich vor allem Fragezeichen beim anderen. Ich konnte eben nicht sagen: „Ich bin Lehrer, Schreiner, Ingenieur …“

Auf der Suche nach Anerkennung

Mein BWL-Studium zog ich durch, um etwas „Vernünftiges“ vorzuweisen. Mehr nicht. Vielmehr war es der Mensch in all seinen Facetten, seinem Denken und Verhalten, was mich schon immer faszinierte. Und so saugte ich bereits in jungen Jahren förmlich alles auf, was mir darüber in die Finger kam, um mein Wissen zu vergrößern.

Bloß nicht festlegen

Doch je mehr mein unbändiger Wissensdurst gelöscht wurde, desto größer wurde meine Neugierde auf noch mehr. Kurzum, ich bekam einfach nicht genug. Und vor allem konnte ich mich nicht für eine Sache, für einen Beruf entscheiden.

Eine Scanner-Persönlichkeit

Ich war und bin eine sogenannte Scanner-Persönlichkeit. Also jemand, der sich

nicht für EINE Sache entscheidet und diese konsequent verfolgt. Als Vielbegabte und mit vielfältigen Interessen, Hobbys und Kompetenzen ausgestattete war es für mich bereits eine Qual zu entscheiden, was ich werden sollte.

Multitalent oder flatterhaft

Aufgrund dieser Schwierigkeit wurde ich im Außen als flatterhaft, wankelmütig und unbeständig wahrgenommen. Denn für Menschen, die sich auf eine Sache konzentrieren, regelrecht darin eintauchen, wirkte mein Verhalten eher chaotisch und verzettelnd. Und so lautete der ständige Vorwurf, etwas nicht richtig gelernt zu haben, nichts richtig zu können.

Und so geht es vielen Menschen

Scanner beschäftigen sich sehr eingehend mit einem Thema bis sie es durchdrungen haben. Damit die nächsten 20 Jahre zu arbeiten ist nicht der Plan. Sie wollen sich schlichtweg nicht festlegen, denn da gibt es noch so viel Neues, was darauf wartet erkundet zu werden.

Festlegung versus Langeweile

Solchen Menschen wird es sehr schnell langweilig. Aufgrund ihrer meist schnellen Auffassungsgabe wollen sie nicht in Routinen ihr Leben abarbeiten. Sie lieben das „Abenteuer“ und wollen sich einfach nicht festlegen. Dieses Verhalten wirkt für Außenstehende nicht nur wankelmütig, sondern vor allem arbeitsfaul und für die Gesellschaft schlichtweg nicht brauchbar.

Das Dilemma

Jeder möchte für das was er ist und kann, auch im Außen anerkannt werden und dazugehören. Ist das nicht der Fall, hat dies meist große Auswirkungen auf den Selbstwert. Auf der einen Seite im Außen misstrauisch beäugt, fühlen sich die Scanner selbst oft als Nichtskönner.

Früher und Heute

Ganz im Gegenteil zu Universalgelehrten oder -genies wie Goethe, Aristoteles oder Leonardo Da Vinci, die aufgrund ihrer vielseitigen Begabungen und Interessen anerkannt und geehrt wurden. Heutzutage jedoch drängt in einer hochtechnisierten Welt alles auf Spezialisierung.

Dringend gebraucht

Doch würde man in der Tierwelt eine Biene, die von Blüte zu Blüte fliegt und sich vollsaugt als un- brauchbar oder faul bezeichnen? Eher nein. Scanner-Persönlichkeiten werden mehr denn je gebraucht. Gerade in Zeiten von Diversität um flexibel auf Neues zu reagieren.

Es gibt drei nützliche Punkte, die Scanner-Persönlichkeiten weiterhelfen können, wenn sie voller Ideen sind und gar nicht wissen, wo Sie zuerst anfangen sollen.

Sich selbst nicht beschränken
Akzeptiere die Vielfalt, das Bunte, den unbändigen Wissensdurst. Denn genau diese Lernlust hat Dich zu dem gemacht, der Du bist und dazu beigetragen Deinen Wissensreichtum zu vergrößern.

Ein Projektbuch mit Deinen Ideen
Damit nichts verloren geht, halte Deine Ideen in einem Projektbuch fest. Und selbst, wenn sie nicht umgesetzt werden, taugen sie evtl. für ein anderes Projekt, Job- oder Businessidee.

Zeitplanung
Zeitmanagement gehört sicherlich nicht zu den Stärken. Doch das kann man in den Griff bekommen durch einen Kalender, um all die wichtigen To-Do‘s und was zur Projektgestaltung dazugehört, einzutragen.

Rückblickend bin ich beruflich einige Umwege gegangen, habe Dinge angefangen, sein gelassen und mich wieder auf Neues eingelassen. Lange Zeit habe ich mich selbst dafür abgewertet. Erst als ich anfing meine Vielseitigkeit als etwas Besonderes wahr- und anzunehmen, gestattete ich mir ein: „Ich bin ok so wie ich bin.“

Und diese innere Haltung erzeugte eine ansteigende Hebelwirkung auf meine Lebensfreude und Lebensqualität.

Hoch lebe die Einzigartigkeit.

Auch Deine!

Dieser Artikel ist als Gastbeitrag bei https://jsandfriends.com veröffentlicht.