Wie du ganz einfach aus deinem Tief aussteigen kannst.

Verloren schaut sie aus dem Fenster hinaus in das turbulente Treiben einer Großstadt. Seit Wochen  ist sie allein. Unglücklich ruft sie ihre Mutter an, um sich anzuvertrauen, zu erzählen, wie es in ihr aussieht. Doch stereotyp gibt sie oberflächliche Antworten, tauscht Nettigkeiten aus. Stumm kullern die Tränen über die Wangen…

Eine berührende Filmszene, die überall stattfinden kann.

In einem Tief zu stecken, kenne ich selbst nur zu gut. Dann gehe ich in den Rückzug, will allein sein, mache alles mit mir aus. Nach außen gebe ich das nicht preis. Gewohnt lächelnd zeige ich nicht welcher Sturm in mir tobt, will ich niemanden belasten, hat doch jeder genug mit sich zu tun.

Kennst du das?

Längst hat dieses Phänomen einen Namen: Einsamkeit. Millionen von Menschen fühlen sich, egal ob allein oder unter Menschen, einsam, ausgegrenzt, nicht zugehörig. Sie spüren eine Leere in sich und keine Verbundenheit zu sich und anderen.

Einsamkeit betrifft nur alte Menschen.

Weit gefehlt!

Mittlerweile leiden immer Jüngere darunter sich nicht verstanden und geborgen zu fühlen. Sowohl bei Jung und Alt schleicht sich dieses Gefühl chronisch in ihren Alltag, wird ein dauerhafter Begleiter. Handy und soziale Medien werden zum Ersatz. Doch 100 Freunde können echte Freunde im wahren Leben nicht ersetzen. Ein Trugschluss!

Ein Megatrend
laut Psychiater Dr. Spitzer. In seinem Buch will er aufrütteln. Er beschreibt Einsamkeit als unerkannte Krankheit, als Leiden, das gravierende Auswirkungen auf Körper und Seele hat und sich ausbreitet wie eine Epidemie.

Institutionen – Zeichen setzen
Im Januar wurde in England eine Staatssekretärin für Einsamkeit ernannt. Sie soll für die weit verbreitete Einsamkeit in Großbritannien Maßnahmen zur Bekämpfung entwickeln und umsetzen. Ein wunderbares Zeichen, dass auch in Deutschland wünschenswert wäre.

Doch wo sind echte Lösungen?

Ja, längst ist es erwiesen, dass sich einsam fühlen krank macht und Menschen früher sterben. Doch echte Lösungen hat niemand parat. Viel zu individuell und subjektiv empfindet jeder Mensch sich einsam zu fühlen. Durch gezielte Fragen kann sich jeder aus dem Gehörten einen Reim machen und abwägen wie es dem anderen wirklich geht.  
Dazu gehören empathisch zuzuhören, sich in den anderen hineinzuversetzen. Wer kümmert sich noch um den anderen? Mitgefühl, diese wunderbare Fähigkeit, verkümmert immer mehr in unserer schnelllebigen Zeit, sind sich Viele erst mal selbst der Nächste.

Also, was kannst du tun?

Und jetzt kann ich einiges aufzählen, was sicherlich hilft, sich aus diesem Strudel zu befreien, wieder mehr Lebensfreude zu spüren.

  • dich mit Menschen umgeben, die dir gut tun, wo du dich angenommen und geborgen fühlst
  • dich nicht verkriechen, auf Menschen zugehen, klein anfangen beim Einkauf, beim Nachbarn begegnen, beim Kinobesuch…
  • eine ehrenamtliche Tätigkeit ausüben
  • in die Natur gehen und genießen, Spaziergänge, sportliche Bewegung
  • an Veranstaltungen und Seminaren teilnehmen, Gleichgesinnte treffen
  • offen bleiben für Neues, für neue Möglichkeiten.

Stopp!!

Natürlich tut es gut sich mit anderen Menschen zu beschäftigen, rauszugehen und eine sinnvolle Aufgabe zu finden. Doch zuvor kannst du selbst einiges tun, nämlich mit dir in Verbindung zu kommen. Und das ist viel wichtiger. 

Finde deine innere Stimme
Manche Geschehnisse sind schmerzhaft und hinterlassen ihre Spuren. Dann können wir uns entweder dem ergeben, zugrunde gehen oder wieder aufstehen.

Ich bin der tiefsten Überzeugung, dass sich einsam fühlen vor allem eine Sache der inneren Haltung und der Perspektive ist.

„Wenn du deine Situation nicht ändern kannst, dann ändere deine Einstellung.“
Amy Tan

Diese Weisheit hole ich mir immer wieder her, wenn ich an dem Punkt bin, dass in meinem Leben etwas passiert, was ich nicht beeinflussen kann.

Es ist meine Wahl! Es ist deine Wahl!

Und die habe ich immer!

Ja immer!

Es ist meine Wahl mich mit den Ängsten, die mit meiner Situation verbunden sind, auseinanderzusetzen. D.h. mich mehr wahrzunehmen, mehr anzuerkennen und mehr zu erlauben einfach zu sein.

Nimm dir deine Geschichten nicht mehr ab.

„Wie einfach, sagst du. Das hilft doch nichts, denn die Situation ist so wie sie ist“.

Ja, da stimme ich zu. Doch um einen neuen Weg zu finden, ist es unerlässlich die eigenen Gedanken zu überprüfen. Denn so wie wir denken, so leben und handeln wir und so gehen wir mit uns und anderen um.  

Raus aus dem Tunnelblick und den Endlosschleifen

In unserem getakteten Alltag ist es schwierig, unsere Gedanken und hindernden Überzeugungen einfach so über Bord zu werfen.

Ruhe und Stille
Um sicher den Ablenkungen zu entgehen, sich und seinen Gedanken auf die Schliche zu kommen, braucht es Ruhe.

Und diese Ruhe findest du in der Meditation.

„Oh Mann, verschone mich mit dem esoterischen Kram“, sagst du vielleicht.

Nein, denn das bedeutet nicht auf einem harten Kissen und in einer unangenehmen Position zu verharren, sondern entspannt, mit beiden Füßen auf dem Boden zu sitzen und mit geschlossenen Augen den Blick ins Innere zu lenken. Nichts ist zu tun, nur atmen und lauschen. Und damit können wir wahrnehmen, was wir wirklich brauchen, was uns gut tut.

Innere Verbundenheit
Täglich angewandt, kehrt allmählich Ruhe in die Gedanken ein. Ein Gefühl des in sich aufgehoben sein macht sich zunehmend breit. 

Eine klare Erkenntnis
Und wenn ich mich mit mir verbunden fühle, dann bin ich es auch im außen. Dann fühle ich mich zunehmend in meiner Kraft, bin aktiv und kann auf andere zugehen. Und dann können Niederlagen und Herausforderungen leichter verarbeitet und gelöst werden.

Nimm dir deine Zeit
Ja, es braucht seine Zeit. Doch dieses tägliche Ritual ist so lohnenswert, denn es befreit nicht nur von diesem sogenannten „Mindfuck“, sondern gleichzeitig auch von den negativen Gefühlen und der „Einbahnstraße“ in mir. Mein Lohn: mehr Zuversicht und ein in sich geborgen fühlen.
Und mit diesem Gefühl kann ich in den Tag starten und den nächsten Schritt gehen, statt mich meinem einsam fühlen zu ergeben.

Du bist ein wertvoller Beitrag

So wie die Poetryslammerin Julia Engelmann schon gesagt hat: „Lasst uns Geschichten machen, von denen wir später gern erzählen.“

Die können wir gleich machen und sofort davon erzählen.

Denn egal wie alt du bist, wer oder woher du bist: wenn jeder seinen Beitrag mit der Welt teilt, auf andere zugeht, dann ist das Leben ein Fest und Einsamkeit hat keine Chance. 

Jeden Tag, jeden Moment, Jetzt!

Ganz sicher!

Was meinst du? Wie gehst du mit diesem Thema um?
Schreib mir deine Anregungen und Kommentare. Ich antworte umgehend.

Versprochen!